Ein rabenschwarzes Wochenende für die zwei Halleiner Mannschaften.
Die 1. Klasse Süd spielte Auswärts gegen USK UTTENDORF und musste eine Niederlage von 3 ½ :1 ½ einstecken. Unser neue Spieler Michael Reicher hatte sein Debüt und konnte einen Sieg einheimsen.
Bericht von Michael:
Sehr nervös begann ich das erste Meisterschaftsspiel meines Lebens – und das gleich gegen den Favoriten Uttendorf mit Schwarz. Der Anfang D4 wies auf eine offene Stellung hin, was mich nicht unbedingt beruhigte. Die Eröffnung stellte sich aber als mir völlig unbekannte Variante mit einem Springer auf F3 und einem fianchettierten Läufer auf G2 heraus. Aus Ermangelung an Theoriekenntnissen entwickelte ich einfach meine Figuren weiter und war nicht schlecht erstaunt, als mein Gegner den Springer auf H4 stellte. Seinen Plan nicht erkennend rochierte ich und entwickelte mich weiter, bis er meinen weißen Läufer schlug und durch das zurückschlagen meinen Bauern auf D5 schutzlos zurück lies. Als er sich entschied seine Entwicklung weiter voranzutreiben anstatt meinen Bauern zu nehmen entfuhr mir ein erleichterter Seufzer und ich konnte den Bauern decken. Die Eröffnung war somit ohne Verluste abgeschlossen und ich bereitete mich auf ein ausgeglichenes Mittelspiel vor. Sein Vorstoß auf F4 schwächte ein Feld und lies den König in einer unangenehmen Stellung zurück, die ich sofort mit meiner Dame ausnutzen wollte. Tatsächlich gelang mir ein Schach, durch welches ich mit Tempo meinen Springer heranziehen konnte. Dieser forsche Angriff führte dazu, dass er seinen Turm gegen meinen Springer abtauschen musste und so ging ich das erste Mal in dieser Partie in Führung. Das Stöhnen meines Gegners war mir eine Wonne und bestärkte mich in meinem Angriffsbestrebungen. Die Nervosität war wie weggeblasen – könnte hier ein Sieg auf mich warten? Seinen Läufer auf G5 konnte ich mit meinen Bauern in die Ecke drängen und er stand nun sehr passiv. In dieser an sich bereits gewonnen Stellung unterlief mir ein fataler Fehler oder schwerer Patzer wie man so schön sagt. Ich sah die Chance einen Bauern einzukassieren und schlug gedankenlos auf F4, wobei ich die Deckung seines Springers übersah. in dieser Stellung hätte ich meinen Läufer und meine Dame verlieren können. Ich lies mir nichts anmerken und versuchte Souverän zu bleiben. Zum Glück war seine Moral noch angeschlagen von dem forcierten Qualitätsopfer und meine Dame mitten in seinem Lager tat ihr übriges. Er erkannte unter dem Druck diese einmalige Gelegenheit nicht und ich konnte Springer sowie meine Dame wieder in Sicherheit bringen. Nachdem sich mein Turm auf der Freien E-Linie in Stellung gebracht hatte, um im Notfall einen Damentauch durchzuführen widmete ich meine Aufmerksamkeit wieder seinem eingesperrten Läufer auf G5 und konnte diesen gegen einen Bauern tauschen. Nun war alles bereit – das große abtauschen konnte beginnen da mir mein Vorteil ausreichend erschien. Ich forcierte den Damentausch. Da seine Dame keine freien Felder mehr gegen meinen Turm hatte konnte ich durch eine geschickte Zugreihenfolge meine Dame gegen die gegnerische Dame und einen Springer tauschen. Inzwischen war mein Figurenvorteil auf 1 Turm und 1 Springer gegen 1 Bauern angewachsen und ich konnte die Partie gemütlich ohne Komplikationen nach Hause fahren. Das Ende war ein Treppenmatt mit meinem Turm und einer neu geholten Dame.
Schachturnier-Ergebnisserver Chess-results.com – Salzburger 1. Klasse Süd 2021/22
Umso schrecklicher erging es den Spielern/Inn der 1. Klasse Nord. Diese spielten im Brunnauer Zentrum gegen den ASK Legends/Post SV. Wir hatten mit 2 Ausfällen (Brett 1 & 2) zu kämpfen, aber unsere Jugendlichen sprangen sehr gerne ein. Zumindest hatten wir am Anfang mit einem 2 ½ : 2 ½ gerechnet, aber man soll den Tag vor dem Abend nicht loben und so durften wir nur mit einem ½ Punkt nach Hause fahren.
Schachturnier-Ergebnisserver Chess-results.com – Salzburger 1. Klasse Nord 2021/22