Getreu dem Motto „Wert heute nicht Gas gibt, ist schon morgen von gestern“, fand am 21.05.2022 und 22.05.2022 ein intensives Trainingswochenende im Klublokal des 1.Halleiner Schachklubs statt. Gestaltet wurde das Trainings – Wochenende vom erfolgreichen IM Gert Schnider, der bereits einige dieser Workshops in Hallein durchgeführt hat.
Teilgenommen haben an dieser K-Projekt Einheit mehr als 20 Personen, Schüler und Jugendliche,
aber auch Jugendtrainer, Funktionäre und Turnierspieler. Es war für jeden was Passendes dabei.
Dieses Mal war eines der Hauptthemen die, oft zu Unrecht, vernachlässigte Königs-Indische Verteidigung. Sie besticht durch ihre einfachen Mattpläne und ist eine seriöse Wahl für Schwarz gegen Eröffnungen abseits von e4. Mit viel Witz und einer lockeren Art, die mehr an eine freundschaftliche Trainingseinheit als an eine trockene Theorievermittlung erinnerte, konnte Gert Schnider alle Teilnehmer, unabhängig von ihrer Spielstärke, schnell für sich, und das Thema gewinnen. Man merke schnell, dass seine Begeisterung alle ansteckte. Damit war die volle Aufmerksamkeit aller Teilnehmer von der ersten bis zur letzten Minute garantiert. Vor der Auflösung der verschiedenen Problem-stellungen wurden die Vorschläge offen diskutiert und die vorgeschlagenen Züge analysiert, bzw. die Vor- und Nachteile erklärt. Es ging selten um das Finden des besten Zuges, sondern um das Verstehen der Dynamik einer Partie und wie man die Vorteile der eigenen Stellung nutzen kann. Wie immer führen im Schach nicht alle Wege nach Rom aber manche zumindest nach Italien für einen schönen Urlaub. Im Laufe der beiden Trainingstage wurden immer wieder Ausspielstellungen vorgegeben, bei denen zwei Spieler versuchten die Theorie anzuwenden. Hier zeigte sich nun, warum die Stellungsanalyse immer in den Vordergrund gestellt wurde. Grundideen der Königsindischen Verteidigung ließen sich auch in bereits stark abgewichenen Partien einsetzen und erweitern so das Verständnis für Schach in allen Stellungen. Stichworte: Bauernpfeil, Bauernangriff, Flügelmehrheit und vieles mehr.
Die Wahl der Eröffnung war nur der Einstieg, um ein tieferes Verständnis für strategische Ansätze zu erhalten. Diese Fortschritte wurden bei den meisten Teilnehmern bereits während des Trainings deutlich
In den Pausen gab es das nächste Highlight: Man durfte gegen einen Internationalen Meister blitzen. Eine Chance, die viele nutzten und trotz Niederlage mit einem Lächeln vom Tisch gingen. Die lustigen Anekdoten und flotten Sprüche werden wir wohl nie mehr vergessen und uns mit Freude an dieses Wochenende erinnern. Es war schön zu erleben, dass sich ernsthafte Theoriearbeit und Spaß am Spiel nicht gegenseitig ausschließen müssen, sondern sich sogar perfekt ergänzen können.
Wer diesmal nicht dabei sein konnte dem sei dringend zu empfehlen bei der nächsten Veranstaltung teilzunehmen.
Selten hat ein Schachtraining so viele Spaß gemacht, und gleichzeitig dazu beigetragen, zumindest etwas mehr von diesem Sport zu verstehen.
Persönliches Fazit: Es hat sich gelohnt, dieses Wochenende für meine Passion zu „opfern „!
Bericht von Michael Reicher (1.Halleiner Schachklub ).
Hallein am 23.05.2022
Ein weiterer Beitrag des WSV ATSV Ranshofen