Am vergangenen Samstag waren unsere Schachfreunde vom aus Ranshofen zu Gast in Hallein. Laut der aktuellen Stammspielerliste gingen wir als Außenseiter in die Begegnung, was aber keine Überraschung ist, da wir ohnehin aufgrund der aktuellen Elo – Zahlen bei den „ schwächeren „ Teams eingestuft sind.
Aber wieder einmal hat sich gezeigt, dass man die Halleiner nicht unterschätzen darf, und im Schachsport mit dem entsprechenden Teamgeist einiges möglich ist.
Brett 1: Mathias Leitner ( 1908 ) – Dr. Ilia Swanidze ( 1874 ) ½ : /½ Mathias hatte nach der Eröffnung eine optisch ausgeglichene Stellung, und nachdem neben einigen Figuren auch noch die Damen getauscht waren, bot Ilia eine Punkteteilung an. Matthias zögerte nicht lange, und nahm das Angebot an. Das war eine kluge Entscheidung, denn lt. Computeranalyse stand er eher auf Verlust.
Brett 2: Rudolf Berti ( 1782 ) – Ing. Norbert Frühauf ( 1850 ) ½ : ½ Nach einer mir nicht sehr bekannten Eröffnungsvariante von Norbert, fand ich irgendwie doch die richtigen Züge, und hatte eine Stellung am Brett, in der ich mich recht wohl fühlte. Ich hatte einiges an Raumvorteil, und auch die etwas aktiveren Figuren. Norbert bot mir dann ein Remis an, dass ich annahm.
Bei der späteren Analyse wurde ich eines besseren belehrt, denn der Computer hat meine Stellung als klar besser bewertet. Aber die Computeranalyse ist eben exakter als meine Berechnungen.
Brett 3: Kipman Felix ( 1744 ) – Wolfgang Söder ( 1845) 0 : 1 Felix kam bereits schlecht aus der Eröffnung heraus, und hatte ab dem 10.Zug schon Probleme aufgrund seiner sehr eingeengten Stellung. Ein weiteres Problem waren die Figuren, die einfach nicht mitspielen wollten. Wolfgang hat den Druck gegen die Königsstellung von Felix sukzessiver erhöht, bis Felix zwischen Materialverlust oder Matt wählen konnte. Er entschied sich für ersteres, und konnte dadurch nur einige Züge mehr spielen bis die zweite Option zum tragen kam.
Brett 4: Ege Ertrugul ( 1622 ) – Andreas Esterbauer 2 ( 1732 ) 1 : 0 Ege hat ausnahmsweise keine Opfer gespielt, was uns als Zuseher einigermaßen beruhigt hat. Er spielte eine grundsolide Partie, und konnte sich zuerst einen, bald darauf den zweiten Mehrbauern sichern. Zudem hat er einen großen positionellen Vorteil, und wir haben mit dem vollen Punkt schon gerechnet. Aber wer Ege kennt weiß, dass er nicht immer die einfachsten Wege bevorzugt. Er tauschte seine guten Figuren gegen die schlechten seines Gegners, und hatte dann noch ein kompliziertes Endspiel am Brett. In der längsten Partie des Tages, holte er doch noch den Punkt für Hallein.
Brett 5: Christian Weigert ( 1682 ) – Lukas Kutzner ( 1713 ) 1 : 0 Christian spielte auch diesmal wieder eine absolut sichere Partie, mit ganz genauer Berechnung der Zugfolgen, und Abwicklungen. In keiner Phase der Partie machten wir uns Sorgen ob wir den Punkt für Hallein bekommen. Seinen Bauernvorteil, der zudem ein Freibauer war, trieb er einfach immer weiter nach vorne, bis der Gegner bei der Damenumwandlung aufgeben musste. Wieder eine sehr schöne Partie von Christian, der immer sicherer wird.
Brett 6: Filip Kipman ( 1531 ) – Julian Salletmeier ( 1667 ) 0 : 1 Filip merkte man seine fehlende Spielpraxis an, denn er kam schon aus der Eröffnung nicht gut heraus. Sein Gegner mobilisierte alle Figuren Richtung König von Filip, der dann fast schon in der Brettmitte zu finden war. Ab diesem Zeitpunkt war es nur eine Frage der Zeit, bis Filip ( trotz intensiver Gegenwehr ), dem Gegner zum Punkt gratulieren musst. Trotzdem ein großes Dankeschön an Filip, dass er uns als Ersatzspieler ausgeholfen hat. Ich denke er braucht noch ein wenig Praxis, dann findet er zur alten Stärke zurück.
Gesamtergebnis: Hallein 3 Punkte – Ranshofen 3 siehe Chess Results
Somit ein Mannschaftspunkt für die Halleiner, was durchaus als Erfolg zu werten ist. Wir sind weiterhin zuversichtlich, am Saisonende nicht in Abstiegsgefahr zu sein.
Mit den besten Grüßen
Rudolf Berti, MAS
Obmann 1.Halleiner Schachklub