Am vergangenen Samstag traten wir die Reise zu unseren Schachfreunden nach Uttendorf an. Obwohl wir mit drei Ersatzspielern antreten mussten, waren wir doch optimistisch, denn die Uttendorfer sind in den letzten Runden nie in der Bestbesetzung an den Start gegangen. Wir waren doch einigermaßen überrascht, denn bei der Begegnung gegen Hallein, waren alle Uttendorfer Stammspieler motiviert, und wir hatten es mit der Bestbesetzung zu tun. Ein besonderes „Come-Back „feierte für die Halleiner Willi Rettenbacher, der nach einer mehr als 10-jährigen Pause wieder eine Turnierpartie spielte.
Brett 1: Mathias Leitner (1908) – Elias Feigeltsdorfer (1730) 0 : 1
Mathias wählte mit den weißen Figuren eine aggressiver Eröffnungsvariante, bei der eine Punkteteilung nur schwer vorstellbar war. Als Beobachter konnte man zu dem Schluss kommen, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis der Punkt für Hallein verbucht werden kann. Elias, mittlerweile schon ein sehr routinierter Spieler, verteidigte sehr geschickt, und brachte den König durch die große Rochade aus der Gefahrenzone. Letztlich hat ein Freibauer auf der h-Linie die Partie zugunsten von Elias entschieden.
Brett 2: Rudolf Berti (1782) – Elias Teubner (1687) 0 : 1
Ich opferte schon in der Eröffnung einen Bauern für die aktivere Stellung, was lt. Analyse einen Vorteil von +2 bedeutet hat. Aber durch einige ungenaue Züge, verlor ich noch einen zweiten Bauern, anstatt einen zu gewinnen. Das ließ sich mein Gegner nicht mehr nehmen, und spielte die Partie staubtrocken nach Hause, obwohl ich noch einige Tricks probiert habe.
Brett 3: Kipman Felix (1744) – Peter Mooslechner (1961) 0:1
Gegen den „Altmeister „hielt sich Felix lange Zeit hervorragend, verbrauchte aber sehr viel von seiner Bedenkzeit, was sich noch rächen sollte. Felix hatte zwar eine Qualität und einen Bauer mehr, wurde aber von den schwarzen Figuren immer mehr in Probleme gebracht, und die Drohungen konnten nicht mehr alle ausreichend pariert werden. Sehr schade, denn bei einem verbesserten Zeitmanagement wäre einiges möglich gewesen.
Brett 4: Gerhard Rosenlechner (1659) – Alois Grundner (1877) ½ : ½
Die längste Partie des Tages, was aber nicht weiter überrascht, waren doch die beiden erfolgreichsten Schüler- und Jugendtrainer am Werk. Beide spielten trotz einiger Remis-Angebot auf Sieg. Alois, weil er unbedingt einen Mannschaftssieg für Uttendorf wollte, und Gerhard, weil er immer eine Kämpfernatur ist. Nach vielen taktischen Finessen konnte sich Gerhard im Endspiel über einen Mehrbauern freuen, aber nach einem Kontrollblick auf seine Zeit, musste er feststellen, dass er nur mehr 45 Sekunden für die noch fehlenden 12 Züge hatte. Er bot daher eine Punkteteilung an, die Alois danken annahm. Der Sieg von Uttendorf stand zu diesem Zeitpunkt schon fest, deshalb gab es auch keinen Grund mehr die Heimfahrt noch hinauszuzögern.
Brett 5: Wilhelm Rettenbacher (1963) – Martin Eder (1865) ½ : ½
Willi hat sich für sein „Come-back „die weißen Steine gewünscht, und dem Wunsch ist unser Mannschaftsführer gerne nachgekommen. Die lange Pause vom Turnierschach merkte man kaum, denn Willi spielte sein gewohntes System sehr sicher. Im Mittelspiel hatte er sogar die Möglichkeit auf einen entscheidenden Figurengewinn, wählte aber eine andere Fortsetzung. Da er ebenfalls schon ein wenig Probleme mit der Zeit hatte, nahm er das Remis-Angebot von Martin sofort an. Ein toller Erfolg für Willi, nach dieser langen Pause.
Brett 6: Lukas Putz (1401) – Walter Scharler (1718) 1 :0
Einmal mehr eine großartige Talentprobe unseres Jugendlichen, der seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance gelassen hat. In der kürzesten Partie des Tages rechnete Lukas etwas genauer, und nach einer Serie von Abtausch der Leichtfiguren blieb ihm ein Läufer netto über.
Walter war dann doch etwas genervt, und gratulierte Lukas zu Sieg. Das sollte der einzige Sieg für Hallein bleiben, was wir in diesem Moment nicht für möglich gehalten haben.
Lukas und Willi nutzen dann die „Wartezeit „bis die anderen Partien fertig waren, und haben das getan, was beide am liebsten tun, nämlich Schachspielen.
Gesamtergebnis: Hallein 2 Punkte – Uttendorf 4
Aufgrund des etwas unglücklichen Verlauf einiger Partien, waren wir mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden, aber auch für Uttendorf war dieser Sieg für die Tabelle enorm wichtig. Wir haben durch diese Niederlage aber unseren Appetit nicht verloren, und sind als Abschluss noch beim Kupferkessel in Zell am See eingekehrt.
Wir sind weiterhin zuversichtlich, am Saisonende nicht in Abstiegsgefahr zu sein.
Mit den besten Grüßen
Rudolf Berti, MAS
Obmann 1.Halleiner Schachklub
| 5. Runde am 30.11.2024 um 15:00 | ||||||||
| Br. | 10 | Senoplast Uttendorf | Elo | – | 7 | Union Hallein 2 | Elo | 4 : 2 |
| 1/1 | Feigelstorfer, Elias (s) | 1567 | – | Leitner, Mathias (w) | 1840 | 1 – 0 | ||
| 1/2 | Teubner, Elias (w) | 1537 | – | Berti, Rudolf (s) | 1666 | 1 – 0 | ||
| 1/3 | Mooslechner, Peter (s) | 1942 | – | Kipman, Felix (w) | 1589 | 1 – 0 | ||
| 1/4 | Grundner, Alois (w) | 1823 | – | Rosenlechner, Gerhard (s) | 1491 | ½ – ½ | ||
| 1/5 | Eder, Martin (s) | 1797 | – | Rettenbacher, Wilhelm (w) | 1963 | ½ – ½ | ||
| 1/6 | Scharler, Walter (w) | 1591 | – | Putz, Lukas (s) | 1140 | 0 – 1 | ||
Übersicht auf Chess Results
