Für uns Halleiner gilt es in dieser Saison darum, möglichst viel Erfahrungen und Spielpraxis auf diesem hohen Niveau zu sammeln, und nicht um den Platz in der Endtabelle.
Hallein startet laut dem ELO – Durchschnitt aller Mannschaften auf einem sehr bescheidenen Rang, daher sehen wir diese Saison als ein Abenteuer, ohne große Erwartungshaltung.
Wir bekamen es mit dem USK Uttendorf in einem Heimspiel im Trainingszentrum Hallein zu tun. Die meisten der gestrigen eingesetzten Spieler haben ja vor ca. 2 Wochen beim Gipfelschachturnier schon die „ schachlichen „ Klingen gekreuzt, aber jetzt auch in einer Turnierpartie.
Die Ausganslage war klar, Uttendorf die schon seit Jahrzehnten in der LL – A mitspielen, waren klarer Favorit, aber wir wollten uns so teuer wie möglich verkaufen.
Brett 1: Husejin Halilovic – Zivko Danojevic ½ – ½
Die beiden wollten einen eher ruhigen Samstagnachmittag, und gaben sich nach unaufgeregten 14 Zügen die Hand zur Punkteteilung.
Brett 2: Martin Buchner – Ortrun Göschl 1 -0
Diese Partie war die mit der längsten Spieldauer an diesem Nachmittag. Beide Spieler sind ausgezeichnete Taktiker, was sich in der Partie bestätigte. Martin konnte in einer sehr verwickelten Mittelspielstellung einen Bauer von Ortrun kassieren, um den dann mit allen taktischen Raffinessen gekämpft wurde. Als dann Martin auch noch mit einem Turmzug die beiden Springer von Ortrun gleichzeitig bedrohte, schien der Punkt schon in Hallein zu sein. Aber Ortrun ist eben eine
Meisterin ihres Faches, und opferte einen Springer in die weiße Königsstellung. In der folgenden Abwicklung, die viel Rechenleistung beider Spieler notwendig machte, war Martin eine Spur genauer. Ortrun hatte dann für einen Turm, als gegenüber 1 Läufer, 1 Springer und einen Bauer, neben den anderen Türmen und einigen Bauern, die noch herumstanden. Ortrun versuchte zwar noch zu zaubern, aber Martin spielte diesen Vorteil ganz sicher zum vollen Punkt für Hallein.
Brett 3: Mario Hauthaler – Thomas Feichtner ½ – ½
Die beiden haben schon einige Partien gegeneinander gespielt, und Mario ist ein wenig ein „ Angstgegner „ von Thomas, wie mir berichtet wurde. In der Partie wollte keiner der beiden ein Risiko eingehen, und so plätscherte die Partie dahin, bis nur mehr die Türme und einige Bauern am Brett waren. Das mögliche Stundenlange herumschieben von den Türmen, wollten sich die beiden ersparen, denn die aktuelle Stellung war völlig ausgeglichen, wie auch die anschließende Analyse bestätigte.
Brett 4: Rudolf Berti – Gerhard Schöpf ½ – ½
Wir spielten ein eigentlich normales Damengambit, aber dann wurden einige Züge außerhalb eines jeden Theoriebuches gespielt, und ich hatte, zumindest lt. Computer eine Stellung mit größerem Vorteil am Brett. Aber es wäre nicht Gerhard gewesen, der seinen bekannten Kampfgeist, und Kreativität im Gegenangriff in die Waagschale warf, und die Stellung wieder ausgleichen konnte.
Beide versuchten wir uns den ganzen Punkt zu sichern, Gerhard auf dem Königsflügel, ich suchte das Glück am Damenflügel und so spielten wir dahin. Keiner wollte das Letzte Risiko eingehen und wir einigten uns auf eine freundschaftliche Punkteteilung.
Brett 5: Matthias Leitner – Patrick ½ – ½
Diese beiden Herren, sind gemäß der ELO-Zahl auf Augenhöhe. Es war aber klar zu erkennen, dass beide den vollen Punkt einfahren wollten, denn es kam zu einem scharfen Schlagabtausch in der Eröffnung, was auch dem 1.Zug von Patrick, nämlich f2 f4 geschuldet war. Dann ging es wild zu Sache, mit Fesselungen, Drohungen, angegriffenen Figuren usw. In dieser Stellung die ganz schwierig zu beurteilen war, bot Matthias die Punkteteilung an. Patrick rechneten dann noch eine längere Zeit, aber er wollte keinen Partieverlust riskieren, und nahm das Angebot an.
Brett 6: Felix Kipman – Wolfgang Schweiger ½ – ½
Für Felix war das die Premiere Partie in der höchsten Salzburger Spielklasse, was man aber in keinem Zeitpunkt in der Partie merkte. Beide legten die Partie sehr ruhig an, und Bauern wurden erst in der zweiten Hälfte der Partie getauscht. Felix hatte zwar leichte Stellungsvorteile, aber es waren schon viele Figuren getauscht, und gegen einen so erfahrenen Mann wie Wolfgang braucht es mehr, um einen Sieg einzufahren. Deshalb auch in dieser Partie eine gerechte Punkteteilung.
Trotzdem Gratulation an Felix – Willkommen in der Landesliga A.
Mit freundlichen Grüßen
Beitrag von Rudolf Berti, MAS